Weiterbildung Fachkraft Strohballenbau (FASBA)
Am Montag, den 7.03.2016 hat in Verden der erste Block zur Fachkraft Strohballenbau (FASBA) bei der Bildungswerkstatt für nachhaltige Entwicklung e.V. (BiWeNa) begonnen. Von den TeilnehmerInnen reisten einige bereits am Sonntagabend von nah und fern an, zwei sogar aus der Schweiz und Südtirol.
Auch dieses Mal kommen die Interessenten aus völlig unterschiedlichen Berufsgruppen, wie z.B. Zimmerer, Maurer, Ofenbauer, Gärtner aber auch eine Architektin ist mit an Bord. Die sehr individuellen Gründe jedes Einzelnen am Kurs teilzunehmen und sich für den Strohballenbau stark zu machen, macht diesen Kurs sehr lebendig. Die Spannbreite reicht von der Erweiterung des eigenen Portfolios bis hin zur Planung vom Bau eines eigenen Hauses.
Seminarleiter ist Dittmar Hecken. An seiner Seite sind immer wieder auch andere kompetente Fachreferenten. Den Anfang macht in der ersten Woche Friederike Fuchs, langjährige Strohbauarchitektin (Stroh-unlimited) und Zimmerin.
Der größte Teil der insgesamt 200-stündigen Weiterbildung findet in der Werkhalle der „Halle 57“ des Norddeutschen Zenrum für nachhaltiges Bauen (NZNB) statt, da neben den theoretischen Grundlagen überwiegend praktische Erfahrungen gemacht werden. Für die Theorie steht uns ein Seminarraum im selben Gebäude zur Verfügung, so dass die Wege nicht sehr weit sind.
In insgesamt 200 Stunden lernen die Teilnehmenden in folgenden Themenbereichen alles Wichtige über den Strohbau, um erfolgreich als Fachkraft Strohballenbau tätig zu sein. Der Stoffplan umfasste ein modulares System mit den folgenden Kernthemen, die ihrerseits weiterhin thematisch untergliedert sind:
– Kennenlernen und Einführung
– Grundlagen zum Bauen mit Stroh
– Ständerbauweise: Stroheinbau vor Ort und in der Vorfertigung
– Bauphysik & Nachhaltigkeit
– Putze und Bekleidungen
– Selbstständigkeit und Wirtschaftlichkeit im Strohbau
– Außendämmung mit Strohballen
– Lasttragende Strohballenbauweise
Dabei halten sich die Anteile von Theorie und Praxis gut in der Waage.
Die nachfolgenden Berichte sind während der „Weiterbildung Fachkraft Strohballenbau (FASBA)“ 2016 entstanden
7.03.2016
Nach einer kurzen Begrüßungsrunde startet bereits die erste praktische Übung: In drei Gruppen bauen die Teilnehmenden jeweils eine kleine Schutzhütte aus Strohballen. Hierbei geht es vor allen darum, zu erfahren, dass neben guten Baustrohballen vor allem Kompression, sprich eine gute Verdichtung dazu gehört, damit ein stabiles Haus entstehen kann. Und die Teams lernen sich durch das Zusammenarbeiten gleich gut kennen.
Die Auswertung der Übung geht dann gleich in unsere Straw Talks über: Dabei erfahren die Teilnehmenden, welche Getreidearten sich eigenen, wie aus Stroh gute Strohballen werden, sowie aus Strohballen wiederum gute Baustrohballen und was man bei deren Handling beachten sollte. Ein weiterer Punkt ist die praktische Übung zur Konfektionierung der Ballen: Wie bringt man sie einerseits so in Form, dass beim Einbau keine Lücken entstehen und wie kann man sie anderseits teilen, um halbe Ballen herzustellen. Auf einem der Fotos erklärt Friederike Fuchs das Teilen der Ballen.
Das Ganze wird abgeschlossen durch eine Sicherheitseinweisung: Auf was ist auf Strohbaustellen in dieser Hinsicht besonders zu beachten.
Der Nachmittag begann mit einen kurzen Überblick von Dittmar Hecken darüber was die Teilnehmenden in den insgesamt vier nächsten Wochen alles erwartet.
Dann begann Friederike Fuchs mit dem ersten Teil des Einführungsvortrages, in dem die Teilnehmenden alle wichtigen Grundlagen des Strohbaus erfahren.
Dieser erste arbeitsintensive Tag klingt bei einem gemütlichen gemeinsamen Abendessen aus. Übernachtet wird im Seminarhaus direkt im Ökozentrum und zwei völlig Unerschrockene übernachten sogar in ihren Zelten.
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